Bericht Lehrfahrt 2018

 

 

Auch in diesem Jahr hat der Verein wieder eine Lehrfahrt unternommen, welche die Mitglieder zuerst zur Kräuter- und Wildpflanzen-Gärtnerei Strickler führte. Bei der Besichtigung des „Fachbetriebes für Naturnahes Grün“ gingen die Meinungen über die Vorstellungen eines ordentlichen Gärtnerbetriebes allerdings etwas auseinander. Zwar hat sich der Betrieb, der dem Verein Naturgarten e.V. angehört, der Förderung der naturnahen Garten- und Landschaftsgestaltung verschrieben, sie arbeiten, gestalten, planen und

bauen, züchten und produzieren nach den strengen Richtlinien, die der Naturgarten e.V. gemeinsam mit dem Bioland-Verband ausgearbeitet hat. Allerdings kamen einige Mitglieder beim näheren betrachten der Anlage zu dem Schluss, weniger an unnützem Kraut wäre mehr. Da die Referentin, die uns durch die Anlage führte bereits seit über vier Jahren ihre Tätigkeit dort ausübt, konnte sie gewissenhaft und ausführlich über Pflanzen und Arbeitsmethoden berichten. Seit 1995 ist der Betrieb Strickler eine Versandgärtnerei mit großem Sortiment an Stauden, Gehölzen, Alten Rosen, Wildobst und Obstsorten, Kräutern, Wildgemüse, Gräsern, Farnen, Wasserpflanzen und Saatgutmischungen für verschiedene Standorte.

Anschließend fuhren wir weiter zu unserem nächsten Programmpunkt. Der Besuch des Karolingischen Freilichtlabors Lauresham, welches zum Weltkulturerbe Kloster Lorsch gehört. Es zeigt wie die Menschen zu Zeiten Karls des Großen gelebt haben. Als Karolinger Reich bezeichnet man das Fränkische Reich unter der Herrschaft der Karolinger-Dynastie ab 751 bis 911. Das aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse errichtete Modell eines karolingerzeitlichen Herrenhofes ist die erste idealtypische Rekonstruktion eines großen frühmittelalterlichen Wirtschaftshofes. Die Anlage umfasst insgesamt 21 Wirtschafts,- Wohn- und Stallbauten sowie eine Kapelle. Die Gebäude wurden entsprechend alten Plänen und Ausgrabungen aufgebaut, dabei wurde versucht, so weit wie möglich mit den damals zur Verfügung stehenden Materialien und Methoden zu bauen. Außerhalb des Palisadenzaunes der die Wohnräume umgibt findet man eine Schmiede, eine Färberei und mehrere Schuppen und Gatter für die Tiere des Hofes. Etliche Nutztierrassen, die in ihrer Erscheinung den frühmittelalterlichen Tieren so nahe wie möglich kommen, vermitteln ein lebendiges Bild vom Alltagsleben auf einem Herrenhof. Unsere Begleitung führte uns mit fundiertem Fachwissen durch die Anlage, es war spannend und unterhaltsam, wir konnten uns gut in die damalige Zeit hineinversetzen und lernten verschiedene landwirtschaftliche und handwerkliche Arbeitsweisen kennen.

Einige unserer Mitglieder, die sog. „Fußkranken“, welche der Führung nicht beiwohnen konnten, haben die Zeit genutzt um sich in der Stadt Lorsch ein wenig umzusehen und sich bei einem Eis oder Kaffee zu entspannen. Anschließend fuhren wir in die Gaststätte „Zur Rheinfähre“ in Nordheim. Leider ließ der starke Wind es nicht zu, dass wir im Außenbereich des Gasthofes am Rheinufer Platz nehmen konnten. Wir wurden freundlich bedient, die Auswahl der Speisen war überschaubar aber für jeden Geschmack war etwas dabei. Es war ein sehr schöner und auch wieder lehrreicher Ausflug den wir bei ganz tollen, nicht allzu heißem Sommerwetter prima genießen konnten.

Petra Krapp-Meiser

Schriftführerin